BKV-Preis 2025 für Junges Kunsthandwerk - bis 10. Mai in unserer Galerie
BKV-Preis 2025 für Junges Kunsthandwerk BKV Prize 2025 for Young Applied Arts Der 2006 erstmals ausgelobte BKV-Preis für Junges Kunsthandwerk fand in diesem Jahr zum neunzehnten Mal statt. Es trafen 148 Bewerbungen aus 18 Ländern ein. Die Jurierung war zweistufig aufgebaut, der Foto-Jury folgte die Objekt-Jury. In der zweiten Jurysitzung lagen die Arbeiten von 36 Künstlern vor. Daraus wählte die Jury drei Preisträger, eine Belobigung und 19 Finalisten. Den ersten Preis erhält: Guja Youssefi (Deutschland, Hannover) Den zweiten Preis erhält: Lara Solia Barenboim (Argentinien, Buenos Aires) Den dritten Preis erhält: Helena Renner (Deutschland, Idar-Oberstein) Eine Belobigung erhält: Emma Sattler (Deutschland, Hildesheim) Unser Dank gilt der diesjährigen Jury für die verantwortungsvolle Tätigkeit und ihr Engagement: Für die verantwortungsvolle Tätigkeit und ihr Engagement danken wir der diesjährigen Jury: Dr. Karin Deckner, Kulturwissenschaftlerin Bettina Dittlmann, Goldschmiedin Maja Emmerlich, Kunsthistorikerin, Kuratorin Sarah Höchstetter, Kulturmanagerin Stefan Mekiska, Kultur-Redakteur Die Arbeiten der drei Preisträger, der Belobigung und der 19 Finalisten 11. April bis 10. Mai 2025 in der Galerie für Angewandte Kunst des Bayerischen Kunstgewerbevereins ausgestellt. EinladungskartePlakat 1. PReis Guja Youssefi (Deutschland, Hannover) Begründung der Jury: In den Arbeiten „Manifestationen“ von Guja Youssefi finden sich Qualitäten, die gegenwärtig rar sind. Ruhe, Präzision und Demut sind in das bescheidene Material (Stahl) sichtbar eingearbeitet und vermitteln das handwerkliche Geschick und die Ausdauer, welche für diese filigranen Werke ausschlaggebend sind. Noch erstaunlicher ist allerdings, wie nun diese Arbeiten mit dem Gegenüber in den Dialog treten. Man kann sich kaum sattsehen an den - wirklich nur zunächst - einfach wirkenden Gesichtern. Das liegt vor allem daran, dass ihnen ein Ausdruck und eine Lebendigkeit inne liegt, die das Gefühl einer Beseeltheit oder sogar eines Austauschs aufkommen lassen. Mittels ihrer Plastizität erobern sie sich einen Raum, der weit über ihre Maße hinausreicht. Hat uns das Gegenüber gerade zugezwinkert oder will es uns in ein Geheimnis einweihen, sollten wir es trösten oder braucht es einen Ratschlag? Was für ein Talent, mit so wenig Material so facettenreich erzählen zu können. Der BKV-Preis 2025 ist dotiert mit € 3.000,- und einem Katalog der Preisträger (dt./engl.), der in der Schriftenreihe des Bayerischen Kunstgewerbevereins erscheint. Außerdem beinhaltet der Preis eine für drei Jahre kostenlose Mitgliedschaft im Bayerischen Kunstgewerbeverein. Guja Youssefi, geb. 1991 in Hannover 2011-2013 Ausbildung zum Goldschmied an der Goldschmiedeschule Pforzheim 2014-2016 Ausbildung in Kronach 2021-2024 Studium der Fachrichtung Metallgestaltung & Schmuck an der HAWK Hildesheim bei Prof. Melanie Isverding, abgeschlossen mit B.F.A. 2. Preis Lara Solia Barenboim (Argentinien, Buenos Aires) Begründung der Jury: Lara Solia Barenboim nennt ihre Arbeiten „Lengua“, was im Spanischen sowohl für „Zunge“ als auch für „Sprache“ steht. Hier geht es also um ein optisches Symbol für die akustische Kommunikation zwischen Menschen, um tragbare Objekte, die man als große Zungen in den Pullover- oder Hemdkragen stecken kann. Die Künstlerin erwähnt sogar ihre sehr persönliche Sprache, die man in den Stücken entdecken könne – mit Stockungen und Pausen, mit Wiederholungen und Steigerungen. Glasperlen, Polyester, Wolle und schwarzes Messing sind hier in kunstvoller Perlstickerei und Schmiedearbeit so miteinander verbunden, dass die Arbeiten beim Tragen immer eng anliegen – und zur Reaktion der Betrachtenden, zur Kommunikation geradezu herausfordern. Könnten diese „Lenguas“ gar ein Comeback der Krawatte einleiten, ganz ohne den bei allen Männern verhassten Windsorknoten? Diese Auszeichnung ist dotiert mit € 2.000,- und einem Katalog der Preisträger (dt./engl.), der in der Schriftenreihe des Bayerischen Kunstgewerbevereins erscheint. Außerdem beinhaltet der Preis eine für drei Jahre kostenlose Mitgliedschaft im Bayerischen Kunstgewerbeverein. Lara Solia Barenboim, geb. 2000 in Buenos Aires / Argentinien2019 National University of Fine Arts (UNA), Buenos Aires, Argentinien 2020-2021 Studium an der Jewellery School Taller Eloi, Jimena Rios, Buenos Aires Argentinien 2022 Studium an der Cranbrook Academy of Arts, Detroit, USA, bei Iris Eichenberg Seit 2023 Lehrtätigkeit bei Taller Eloi, Buenos Aires, Argentinien 3. Preis Helena Renner (Deutschland, Idar-Oberstein) Begründung der Jury: Dehnungsstreifen werden durch Granate gerahmt und offengelegt, sogenanntes „Skinny Fat“ wird zum seidig glänzenden Bauchschmuck. Die von Hand aufwändig modifizierten Shapewear- und Unterwäscheobjekte von Helena Renner dekonstruieren gängige Wahrnehmungsgewohnheiten: Sie rufen dazu auf, gesellschaftliche Schönheitsideale zu hinterfragen und ihnen mit Selbstakzeptanz und Mitgefühl für den eigenen und den Körper der anderen zu begegnen. Damit sind die Arbeiten Renners zugleich wunderschön und anklagend politisch, weil sie so dringlich auf die Anstrengungen der körperbezogenen Freiheitskämpfe verweisen. Perfekt inszeniert an vermeintlich unperfekten Körpern, machen sie den Makel, die Narbe zur Kostbarkeit, die gesehen und erforscht werden will. Diese Auszeichnung ist dotiert mit € 1.000,- und einem Katalog der Preisträger (dt./engl.), der in der Schriftenreihe des Bayerischen Kunstgewerbevereins erscheint. Außerdem beinhaltet der Preis eine für drei Jahre kostenlose Mitgliedschaft im Bayerischen Kunstgewerbeverein. Helena Renner, geb. 1990 in Speyer / Deutschland2009-2017 Studium der Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Trier, abgeschlossen mit B.F.A. 2017-2020 Duale Ausbildung zur Goldschmiedin bei Herbert Stephan KG, Frauenberg 2020-2024 Studium der Fachrichtung Edelstein und Schmuck an der Hochschule Trier, CampusIdar-Oberstein, abgeschlossen mit B.F.A. Seit 2024 Assistentin für Marketing an der Hochschule Trier, Campus Idar-Oberstein BelobigungEmma Sattler (Deutschland, Hildesheim) Begründung der Jury:Emma Sattlers „Plis de Ballet – Falten des Balletts“ verleiht dem unsichtbaren Druck gesellschaftlicher Schönheitsideale eine greifbare Form. Sie überträgt die Falten ihres eigenen Körpers in gehämmerte und emaillierte Kupferobjekte, die sie mit den Bändern von Spitzenschuhen um die Taille geschnürt trägt. Wie ein Schmuckstück zieren die kupfernen Falten den Körper, und dienen zugleich als Schutzschild vor kritischen Blicken der anderen. Zwischen Verletzlichkeit und Stärke, Selbst- und Fremdwahrnehmung spannt sich das Werk auf. Gekonnt setzt Sattler Material, Farbgebung und Symbolik ein, um diese Emotionen nach außen zu tragen, verborgene Schönheitsnormen sichtbar zu machen und zum bewussten Hinterfragen anzuregen. Ihr gelingt eine poetische Reflexion über das Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der eigenen Identität. Diese Auszeichnung ist dotiert mit einem Katalog der Preisträger (dt./engl.), der in der Schriftenreihe des Bayerischen Kunstgewerbevereins erscheint. Emma Sattler, geb. 1999 in Weinheim, Deutschland2018-2021 Ausbildung an der Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim, Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät, abgeschlossen als staatlich geprüfte Designerin 2021-2023 Studium der Fachrichtung Design-Produkt und Schmuck an der Hochschule WismarSeit 2023 Studium der Fachrichtung Metallgestaltung & Schmuck an der HAWK Hildesheim bei Prof. Melanie Isverding Finalisten 2025 Die Objekte der folgenden 19 Bewerber sind in die Endauswahl gelangt: Elinor Asor, geb. 1997 in Herzlia / Israel, lebt in Herzlia / Israel, Textil Maximilian Balcerek, geb. 1992 in Hamburg, lebt in Halle (Saale), KeramikXiaoyi Chen, geb. 1992 in Hubei / China, lebt in Nürnberg, SchmuckXinyao Ding, geb. 1999 in Zhengzhou / China, lebt in Antwerpen / Belgien, SchmuckMizuki Fujimoto, geb. 2002 in Okayama / Japan, lebt in Kobe / Japan, SchmuckJuan Harnie, geb. 1993 in Tunja / Kolumbien, lebt in Hasselt / Belgien, SchmuckYi Hung Hsieh, geb. 1997 in Taipeh / Taiwan, lebt in Taipeh / Taiwan, GerätXinyi Jiang, geb. 2000 in Shenzhen / China, lebt Seoul / Südkorea, SchmuckYimin Jin, geb. 1999 in Shanghai / China, lebt in Shanghai / China, SchmuckMeeree Lee, geb. 1991 in Seoul / Südkorea, lebt in Antwerpen / Belgien, SchmuckMujun Liu, geb. 1992 in Hebei / China, lebt in Peking / China, SchmuckDaniil Neskromniy, geb. 1998 in Almaty / Kasachstan, lebt in Idar-Oberstein, SchmuckJonas Noël Niedermann, geb. 1990 in St. Gallen / Schweiz, lebt in Holmegaard / Dänemark, GlasDahee Park, geb. 1997 in Seoul / Südkorea, lebt in Seoul / Südkorea, GerätSeohee Park, geb. 1990 in Seoul / Südkorea, lebt in Seongnam / Südkorea, KeramikJunying Ren, geb. 1994 in Qinhuangdao / China, lebt in Tokio / Japan, SchmuckMiriam Strake, geb. 2000 in Neulengbach / Österreich, lebt in Wien / Österreich, SchmuckJanina Subic, geb. 1999 in Neumünster, lebt in Hamburg, TextilYihan Yuan, geb. 1993 in Liaoning / China, lebt in Peking / China, Schmuck -